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Interkulturalität, Performativität und Transdisziplinarität

Inhaltlich stehen die Themenbereiche „Interkulturalität“ und „Performativität“ im Zentrum und bilden den Kern des Projekts. Beide sind von globaler Relevanz und Aktualität, besitzen hohe Anschlussfähigkeit in verschiedenste Kontexte und bieten Raum für wechselnde inhaltliche Ausrichtungen.

Die Interkulturalität bildet das Dach und primären Anlass des Projekts. Die Begegnung mit der anderen Kultur und die daraus resultierende Reflektion der eigenen Kultur, werden von den Studierenden als prägendste Erfahrung genannt. Inhaltlich kann fast jedes Thema unter dem Gesichtspunkt der Unterschiede und Gemeinsamkeiten, der Wahrnehmung und Perspektiven, der Wertehaltungen und Weltanschauungen unterschiedlicher Kulturen behandelt und zur Erforschung und Entwicklung neuer Formen, Formate und Ansätze nutzbar gemacht werden.

Globalisierungstendenzen sind auch in den Künsten sichtbar, müssen thematisiert, hinterfragt und analysiert werden, während regionale Formen, Techniken und Eigenheiten aufgespürt, aufgenommen und interpretiert werden können. Kunst und Design leisten durch die Auseinandersetzung mit Fragestellungen der Interkulturalität zudem wichtige Beiträge, die auch außerhalb der Künste und von allgemeinem Interesse sind. Das Thema wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.

Die Performativität zieht sich als roter Faden durch unsere Kultur. Formen und Anwendungen des Performativen spielen in unterschiedlichsten Bereichen eine wichtige und weiterhin zunehmende Rolle, sei dies in den Künsten, im Design, in der Kommunikation und den Medien, in Politik und Wirtschaft bis hin zur Selbstdarstellung und Identitätsbildung. Begriffe wie Performance, Theatralisierung, Inszenierung, Ritualisierung, Event/Ereignis und Image sind in alle gesellschaftlichen Ordnungsebenen und Daseinsaspekte vorgedrungen. Die Frage nach dem Umgang mit der Tendenz zum Performativen stellt sich deutlich.

Das Performative beziehtmeist mehrere künstlerische und gestalterische Disziplinen mit ein und bietet somit den idealen Rahmen für die transdisziplinäre Arbeit, den Einbezug und das Experimentieren mit verschiedenen künstlerischen Mitteln, Techniken, Medien und Kunstformen. Die mannigfaltigen Teilaspekte wie Storytelling, Performance oder die szenographische Inszenierung ermöglichen einen umfassenden Austausch über Erzählweisen, Handlungen, Darstellungen und Verortungen. Ebenso können variable Themen behandelt und Anschlüsse auch an Fragestellungen außerhalb der Künste ermöglicht werden.

Das Performative dient uns als Mittel, um die Begegnung der Kulturen erfahrbar und darstellbar zu machen. Anhand eines wechselnden Themas (z.B. Auseinandersetzung mit traditionellen Kunstformen, zeitgenössischen Erzählformen, Inszenierung von Macht, Orten des 21. Jahrhunderts,..) werden Fragen der Interkulturalität aufgegriffen und debattiert. Gleichzeitig forschen wir in Zusammenarbeit zwischen Disziplinen und Kunstformen an neuen und innovativen Darstellungsweisen, Ausdrucksformen, Formaten und Techniken des Performativen. Zentral bleibt die Realisierung von kurzen Performances, Inszenierungen, Ereignissen oder Installationen auf einer konkreten oder metaphorischen „Bühne“, sei dies im öffentlichen Raum, in der Shopping Mall oder der virtuellen Welt. Die Bühne ist das Brennglas, in dem schlussendlich alles zusammengeführt und sichtbar gemacht wird.